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Red-Bull-Chef äußert sich zum Rauswurf eines Formel-1-Fahrers: „Um seine psychische Stabilität besorgt“

Shanghai (China) – Der frühe Ausschluss von Liam Lawson (23) bei Red Bull Racing nach lediglich zwei Rennen gehört zu den schwerwiegendsten Entscheidungen in der jüngeren Formel-1-Geschichte. Nun hat Chef Christian Horner (51) weitere Gründe geliefert und dabei beunruhigende Einzelheiten erwähnt.

Demnach hätten die Ingenieure zunehmend Bedenken gehabt, wie stark der Neuseeländer psychisch unter dem Druck der Grand-Prix-Standorte in Melbourne und Shanghai gelitten habe.

"Man sah deutlich, dass Liam große Schwierigkeiten hatte. Die Belastung lag schwer auf seinen Schultern. Deshalb kamen die Ingenieure sehr besorgt zu mir, und letzten Endes erschien es mir als logisch, diesen Schritt zu gehen", erklärte Horner gegenüber Sky Sport F1.

"Wir müssen unser Fahrzeug weiterentwickeln und auf die Erfahrung von Yuki bauen. Gleichzeitig muss Liam, der jetzt die Gelegenheit bekommt, bei den Racing Bulls neu anzufangen, in einem Umfeld arbeiten, das er bereits kennt und wo der Druck eventuell geringer ist als bei Red Bull Racing", fügte Horner hinzu.

Der Fahrer hatte sowohl in den Tests als auch bei den Rennen Schwierigkeiten mit dem neuen RB21-Boliden. In Australien scheiterte er, während er in Shanghai den zwölften Platz belegte und dabei von der Disqualifikation dreier Fahrer vor ihm profitierte.

"Wir müssen anerkennen, dass wir von ihm zu früh zu hohe Erwartungen hatten", räumte Horner ein.

Lawson sieht die Situation jedoch anders als sein Vorgesetzter. "Ehrlich gesagt, war es ein richtiger Schock. Das kam für mich völlig überraschend", erklärte der ursprünglich als Teamkollege von Weltmeister Max Verstappen (27) den Umständen entsprechend.

Er betonte, dass die Gespräche im Team niemals in diese Richtung gegangen seien und er deshalb nicht mit einem derartigen Schritt gerechnet habe. Besonders belastend sei, dass ihm nicht mehr Zeit eingeräumt wurde, um sich an das neue Fahrzeug zu gewöhnen.

"Ich bin der Meinung, dass es hilfreich gewesen wäre, an bereits bekannten Rennstrecken zu fahren, da das Auto ziemlich komplex ist. Diese Chance hätte ich gerne genutzt. Doch letztlich war es nicht meine Entscheidung, und deshalb werde ich versuchen, das Beste aus der Situation zu machen", so Lawson.

Horner betonte abschließend, dass bei Red Bull keinerlei Zeit zu verlieren sei, da das Auto rasch weiterentwickelt werden müsse – weshalb man nun vermehrt auf die Erfahrung von Yuki Tsunoda (24) setze.